Tradition hat die Hallertauer Nachwallfahrt zur Wallfahrtskapelle „Maria Hilf“ zwischen Au und Rudertshausen bei Haarbach nahe Osterwaal. Nachdem diese zwei Jahre coronabedingt ausfiel und im Jahr 2019 aufgrund der schlechten Witterung in die Kirche verlegt wurde, konnten in diesem Jahr bei bestem Wetter die Gläubigen von allen Himmelsrichtungen zu dem idyllischen Ort pilgern.
Nach dem erhellenden Glockengeläut der Kapelle „Maria Hilf“ kurz vor 22:00 Uhr erfüllte die Eröffnung der Marktkapelle Au den gesamten Platz in dem sonst so stillen und ruhig gelegenen Waldstück. Erfreut über die vielen Teilnehmer zeigte sich Pfarrer Clemens Voss zum Beginn der Messe und hieß dabei auch Abt Markus Eller aus Scheyern herzlich willkommen. Dieser freute sich sehr, „dass er nun im dritten Anlauf endlich da sein darf“. Das auch er ein Pilgerer mit Gepäck auf dem Rücken sei, erklärte der Zelebrant und Festprediger Eller den hunderten an Gläubigen: „Lassen Sie uns ankommen und sehen, was wir von unserem Gepäck hierlassen und was wir wieder mit nach Hause nehmen“.
Wie an allen Hochgebeten für Messen folgten zu Beginn die Gläubigen dem Ruf des Priesters „Erhebet die Herzen“ – „Wir haben sie beim Herrn“ und genau dies nahm Abt Eller zum Anlass über die Bedeutung jenes Rufes nachzudenken. Denn auch er wisse, dass das nicht immer zu jeder Lebenssituation ginge, „die Herzen beim Herrn zu haben“. Doch es gäbe die erhabenen und beflügelnden Momente, an denen es einfach ginge. An diesem Abend biete dies der idyllisch gelegene und zauberhafte Ort „Maria Hilf“. „Heute hier an diesem Ort des Gebets im Wald ist es möglich, die Herzen zu erheben. Und dennoch allein schaffen wir es manchmal nicht und brauchen Hilfe, heute bekommen wir diese von Maria. Nehmen wir Anlauf und holen uns Kraft, heute Abend sind wir nicht allein, wir sind gemeinsam hier“, so der Abt in seiner empathischen Predigt.
Seit den frühen Morgenstunden bauten Mitglieder des Ortsausschusses Osterwaal mit Helfern, alles für die Wallfahrt und für eine andächtige und besondere Stimmung auf. Der mit Blumen geschmückte und im Kerzenschein erhellte Altar bildete dafür den eindrucksvollen Mittelpunkt für die Zeremonie. Für diese Mühen dankte Pfarrer Clemens Voss allen, die sich an der Organisation der Wallfahrt beteiligt haben. Darunter auch den Freiwilligen Feuerwehren, dem BRK, der Gärtnerei Heinzlmair und der Firma Schwarz für die Bereitstellung der Busse.
Von Au aus pilgerten rund 50 Gläubige zur Fußwallfahrt ab der Hopfenhalle zum fünf Kilometer entfernten Ziel, ein weiterer Bus fuhr ab 21:15 Uhr ab dem Marktplatz. 14 Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Au begleiteten den Fußmarsch ab Au und sorgten für die Sicherheit der Fußgruppe. Auch die BRK Bereitschaft Au begleitete die Wallfahrt, weitere 10 Feuerwehrler der Freiwilligen Feuerwehr Osterwaal organisierten die Parkplatzzuweisung vor Ort. Viele weitere Pilgerer kamen aus Wolnzach, Schweitenkirchen und den umliegenden Gemeinden teilweise zu Fuß, mit Bussen oder dem Auto.
Der Ursprung der Pilgerstätte „Maria Hilf“ geht auf das Jahr 1814 zurück. Damals ließen dankbare Eltern für die unerklärliche Heilung ihres Kindes ein Marienbild aufstellen und beteten des Öfteren davor. Diese wundersame Genesung sprach sich herum, und so kamen bald viele Hilfesuchende, um vor der Buche mit dem Bildnis der Heiligen Maria zu beten. Im Jahre 1875 wurde neben der Buche eine kleine Kapelle erbaut. die dem wachsenden Besucherstrom schon bald nicht mehr gerecht wurde und so im Jahr 1903 vergrößert wurde.
Rund 50 Pilger kamen zu Fuß aus Au.
Pfarrer Clemens Voss freute sich sehr über den Besuch von Abt Markus Eller aus Scheyern.
Über die Erhebung der Herzen sprach Abt Markus Eller an diesem Abend in seiner Predigt.
(Text und Fotos: Victoria Hausler)